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Schneeschuhtrekking Spitzmeilenhütte - Sonne bestellt und pünktlich geliefert

Writer: wanderfieber.chwanderfieber.ch

Nach dem Start mit dem ÖV im Emmental und dem fast schon traditionellen «Bachmann» Nussgipfel und Kafi beim Umsteigen in Luzern «sammelten» wir unterwegs immer mehr Gäste auf. Ab Unterterzen waren wir komplett und fuhren mit 2 Gondeln zum Maschgenkamm. Die erste Verwirrung gab es schon an der Kasse, den zwei unserer Gruppe wurden ins Jugendalter geschätzt (merci fürs Kompliment), bevor der Fehler auffiel. Oben angekommen konnten wir noch vor dem Mittagsansturm der Skifahrer mit einer kurzen Einführung und Materialausgabe bei einem Getränk in unser Bergabenteuer starten.


Und was für ein Abenteuer! Schon nach 30 Min mussten wir die Lawinenschaufel auspacken, da sich ein Schneeschuh in einem Loch verfangen hatte. Mittlerweile weiss ich auch, dass es für solche Löcher in Kanada einen Namen gibt: sogenannte «tree wells». Dabei entsteht durch die Äste der Nadelbäume im Schnee rund um den Stamm ein Hohlraum im Schnee, das im Querschnitt einem Brunnenschacht gleicht. Bei uns sind diese weniger gross (weil meist weniger Schnee unter der Baumgrenze), aber auch diese können gefährliche und vor allem unbequeme Fallen sein.


Nach der Befreiungsaktion ging es bei strahlend schönem und warmem Wetter zuerst entlang des Schneeschuhtrails und des Winterwanderweges mit herrlicher Aussicht zur Alp Fursch. Dort mussten wir uns mit einem Zaun zum Sitzen begnügen, was dem gemütlichen Lunch aber keinen Abbruch tat. Danach ging es, manchmal in der breiten Spur, manchmal in der eigenen Spur, hinauf zur Hütte. Da merkte man schon, dass der Wind auffrischte und wir kamen gerne zu Esther und Roland in die warme Gaststube. Nach dem Zimmerbezug konnten wir einen wunderbaren Abend mit Spaghetti-Plausch geniessen, während der Wind weiter zunahm und kräftig an der Hütte rüttelte.


Am nächsten Morgen musste man sich warm anziehen, war der bereits nachlassende Wind doch immer noch kräftig und kalt. Die erste Etappe über die obere Schönegg wurde gemeistert, wenn auch die letzten Schritte über die Wechte etwas Akrobatik erforderten. Danach genossen wir die Weite der Ebene von Schaffans. Wir zogen einsam unsere Spur bis auf unseren namenlosen Gipfel auf der Landeskarte und genossen das herrliche Panorama. Pünktlich zur Mittagsrast klarte der Himmel auf und der Wind stellte fast komplett ab, so dass wir bei angenehmen Temperaturen unser Picknick geniessen konnten. Auf praktisch gleichem Weg zurück trübten einzig zwei Skitourengeher das Erlebnis, da sie das Gefühl hatten, wir sollten doch aus der Spur steigen und ihnen Platz machen…wohl gemerkt waren wir 9 Schneeschuhgeher und sie nur 2 Skitourengeher, zudem hatten wir genau diese Spur am Morgen selber angelegt - und zwar nicht in einer alten Skitourenspur. Aber nun ja, «komische» Menschen gibt es halt manchmal auch in den Bergen und somit wurde unser, bis dahin namenloser Gipfel kurzerhand «Piz eigene Spur» getauft. Danach genossen wir weiter das herrliche Wetter und erarbeiteten uns kurz vor der Hütte noch über die untere Schönegg den Rückweg. Nach diesen fast 12km(!) war der Kuchen und der Kafi mehr als verdient! Auch die Älplermagronen mit Flumser Alpkäse waren sehr fein und die vom Hüttenwartspaar offerierte Runde Bündner Röteli eine willkommene Verdauungshilfe.


Der Wetterbericht für den nächsten Tag verhiess durchwachsenes Wetter. Von wechselnd bis stark bewölkt und etwas Niederschlag war in den verschiedenen Prognosen die Rede. Also am Morgen aufstehen, parat machen und dann mal schauen was das Wetter tatsächlich macht.

Beim Zmorge waren noch ein paar Flecken vom Sonnenaufgang zu sehen, während sich die Alpendohlen über die Reste vom Vorabend freuten. Zum Start eine wolkige und verhangene Sache, aber immerhin praktisch ohne Wind, starteten wir über schön kupiertes Gelände in Richtung Wissmeilen – mit diversen Optionen, je nach Wetterentwicklung. Als wir höher stiegen, konnten wir langsam auch wieder den Spitzmeilen erahnen und bei der ersten Pause kam tatsächlich blauer Himmel zum Vorschein! Wir arbeiteten uns hinauf zum Sattel, die gute Spur freute auch die Schneeschuhgruppe hinter uns. Und dort eröffnete sich uns ein wahnsinniges Panorama! Vom Alpstein über das Prättigau, Ringelspitz und die berühmten Tschingelhörner bis hin zum Klausenpass! Einzig der Tödi versteckte sich wie so oft in den Wolken. Auch der Wissmeilen war schnell erklommen und wir genossen es, den Gipfel für ein paar Minuten allein für uns zu haben. Der Abstieg war dann doch noch etwas herausfordernd, denn der Hang zum Sattel ist anfangs steil und später merkte man gut den Einfluss des Windes auf die Schneeoberfläche: man wusste bei jedem Schritt nicht, ob man jetzt pickelharten oder schön weichen Schnee unter die Schneeschuhe bekam. Die Mittagsrast genossen wir auch wieder für uns in der Sonne, später kamen dann die angekündigten Wolken doch noch. Als wir mit dem Sessellift zurück zum Maschgenkamm schwebten, fielen die ersten Schneeflocken vom Himmel. Wieder mal perfektes Timing mit dem Wetter!


Herzlichen Dank an meine tollen und flexiblen Gäaste für die grandiosen Schneeschuhtage, die nicht hätten besser sein können!







 
 
 

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Sandra Zeuner, Wanderleiterin mit eidg. Fachausweis

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